Ganz ganz ehrlich, ich hab den ersten „Top Gun“ in den 80ern nicht wegen der Flieger oder der coolen Sonnenbrillen gschaut. Auch hat mich Tom Cruise nicht gefesselt. Es war Val Kilmer. Der Iceman. Der Typ war kühl, selbstsicher und gleichzeitig irgendwie tiefgründig. Anders als Tom Cruise, der mir ehrlich gsagt immer schon bissl zu glatt war. Val hingegen hatte etwas. So eine Aura, die hängen bleibt. Und jetzt ist er tot. Ohne scheiss, es hat mich mitgenommen!

Mit 65 Jahren is er an einer Lungenentzündung gestorben. Nicht plötzlich, aber trotzdem ein Schock. Er hat ja jahrelang mit Kehlkopfkrebs gekämpft, Operationen über sich ergehen lassen, seine Stimme verloren und sich langsam aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ich erinnere mich noch an das Interview, in dem er gesagt hat, wie sehr er seine alte Stimme vermisst. Das war mir so im Ohr geblieben. Weil man selten drüber nachdenkt, was es heißt, die eigene Stimme zu verlieren.

Was mir wirklich das Herz zerrissen hat, war dieses letzte Video auf Instagram. Da sitzt er mit dem Musiker David Choe, schwer atmend, kaum verständlich. Die Stimme gepresst, wie bei Darth Vader, das hat wer in dem Artikel gsagt, und es stimmt einfach. Und trotzdem war da so viel Würde in ihm. So viel Stolz. Er hat sich net versteckt. Hat sogar mit Hilfe von KI seine alte Stimme rekonstruieren lassen. Eine britische Softwarefirma hat alte Aufnahmen verwendet und mit moderner Technologie diese vertraute Stimme zurückgebracht. Er hat das als „besonderes Geschenk“ bezeichnet. Und irgendwie ist es das auch.

Sein letzter großer Auftritt war in „Top Gun: Maverick“. Trotz allem hat er nochmal seinen Iceman gespielt. Kräftig war er da nimmer, die Stimme brüchig, aber es war so berührend, wie sie seine echte Geschichte in die Rolle eingebaut haben. Iceman hatte auch Krebs und konnte kaum noch reden. Und trotzdem war er da. Für einen letzten Moment auf der Leinwand. Echt, das hat mich tief getroffen.

Es ist irgendwie traurig, dass es das jetzt war. Kein großer Abschied, kein Medienhype, einfach nur ein stilles Gehen. Aber vielleicht passt das eh besser zu ihm. Val Kilmer war nie laut. Er war intensiv. Und einzigartig.

Danke, Val. Für die Rollen, für die Echtheit, für alles.

„Manchmal bleibt einem nur das leise Danke.“