Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Besonders bei Red Bull. Dieses alte Sprichwort ist mir sofort eingefallen, als ich von Liam Lawsons Degradierung auf eurosport.de gelesen hab. Zwei Rennen, null Punkte, und zurück zu den Racing Bulls. Es klingt einfach brutal, wahrscheinlich weil es das auch ist. Doch das eigentliche Problem liegt wesentlich tiefer. Nicht bei Lawson, nicht bei Tsunoda, sondern im Cockpit neben Max Verstappen. Es ist ein Platz, der verheißungsvoll aussieht, aber bis heute jemandem Glück gebracht hat.

Seit Daniel Ricciardo das Team 2018 verlassen hat, scheint genau dieser Sitz verflucht zu sein. Gasly, Albon, Perez und jetzt eben Lawson. Jeder kam mit Hoffnung, mit Talent, mit Ambitionen. Und fast alle gingen mit Frust, enttäuscht, gebrochen oder zumindest angeschlagen. Für einige war es auch das Karriere Aus!

Die Entscheidung, Tsunoda in das Red Bull A-Team zu holen, wirkt auf den ersten Blick logisch. Erfahrung, technisches Verständnis, ruhiger Kopf. All das braucht das Team, um den schwer zu fahrenden RB21 weiterzuentwickeln. Lawson hat in Australien und China einfach zu wenig zeigen können. Und ja, der Unterschied zu Verstappen war gigantisch. Aber in nur zwei Rennen?

Was mir dabei Sorgen macht: Dieses ewige Wechselspiel signalisiert keinen Plan, sondern eher Panik. Keine Zeit zum Wachsen, kein Raum für Fehler. Leistung muss sofort da sein. Und wenn nicht? Nächster bitte. Tsunoda ist jetzt der Nächste. Und obwohl ich ihm den Aufstieg gönne, frage ich mich: Ist es wirklich ein Aufstieg? Oder nur die nächste Runde in einem Spiel, das man fast nicht gewinnen kann?

Ich liebe diesen Sport, die Geschwindigkeit, die Präzision, den Wettkampf. Aber manchmal frage ich mich, was wir jungen Fahrern eigentlich zumuten. Ob’s noch um Entwicklung geht oder nur ums Überleben. Mal sehen. Ich drücke Tsunoda echt die Daumen. Hoffe er kriegt den RB auf Temperatur und kann solide Ergebnisse einfahren! Toi Toi Toi, Yuki!